Christliche Ikonografie am Beispiel Tiroler Kirchen
© Anton Prock 2014

Die Dornenkrönung

Der römische Statthalter Pilatus

befiehlt die Geißelung und den

Kreuzestod Christi. Nach der

Geißelung legen die Soldaten

Christus einen purpurroten

Mantel um, drücken ihm ein

Schilfrohr als Szepter in die

Hand und setzen ihm eine

Dornenkrone auf. Sie verbeugen

sich vor ihm und verspotten ihn

als König der Juden. Dann

schlagen sie ihm mit einem Rohr

auf den Kopf, spucken ihn an und

ohrfeigen ihn. Danach nehmen

sie ihm den Mantel weg und führen ihn zur Kreuztragung und Kreuzigung.

Wird in der frühchristlichen

Kunst die Dornenkrone

noch als Siegeskrone

aufgefasst, ist sie später

immer mehr ein Zeichen

des menschlichen Leidens

und der Folter Christi.

Besonders in der Zeit der

Spätgotik und der

Reformation wird dieses

Leiden in der Kunst in den

Vordergrund gestellt.

Was ist dargestellt?

In der frühchristlichen Kunst kann

die Dornenkrone durch einen

Lorbeerkranz als Zeichen des

Sieges ersetzt werden. Ab dem

Mittelalter jedoch sitzt Christus

meist zusammengefallen auf einer

Bank, hat den Purpurmantel um,

das Schilfrohr in der Hand und die

Dornenkrone auf dem Haupt. Um

ihn herum stehen Soldaten und

Vertreter des Staates. Das Gesicht Christi ist schmerzverzerrt, aus den zahlreichen

Wunden fließt Blut.