© Anton Prock 2014
Lamm Gottes (Agnus Dei)
Lamm bzw. Schaf und Widder waren schon in der Antike
beliebte Opfertiere. Gott beauftragt Moses kurz vor dem
Auszug nach Ägypten, für jede Familie aus der Gemeinde
Israels ein Lamm zu opfern. Das Blut soll als Schutzzeichen
an die Türpfosten aller Häuser
gestrichen werden, wenn Gott
in der Nacht alle
Erstgeborenen in Ägypten
tötet. Das Lamm weist im Christentum auf den Opfertod
Christi hin. Es ist damit auch Symbol der Eucharistie, der
Hostie. Ein Lamm inmitten anderer Schafe oder abseits
stehend deutet auf das Lamm Gottes, das die Sünden der
Welt trägt. Gruppen von
Lämmern oder Schafen können
auch die Gläubigen
symbolisieren, die vom Guten
Hirten (Jesus) geführt und betreut werden. Schon in der
Apokalypse berichtet Johannes, dass am Thron Gottes ein
Lamm steht.
Johannes der Täufer weist auf Jesus hin: “Siehe, das Lamm
Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt” (Joh.
1,29f.). Dies ist ein Hinweis auf
den Kreuzestod Jesu.
Als Zeichen des Sieges über den
Tod und der Auferstehung kann
das Lamm Kreuzstab und
Kreuzfahne tragen, ein Attribut
des auferstandenen Jesus.
Das Buch mit den sieben Siegeln (Apokalypse des Johannes)
Die Apokalypse des Johannes
(5,1f.; 14,1f.; 19,6f.; 21,23)
bezeichnet Jesus, der am
Jüngsten Tag als Richter auf die
Erde kommen wird, als Lamm
Gottes (Agnus Dei). In der Hand
Gottes befindet sich das Buch
mit den sieben Siegeln, die nur
das Lamm Gottes (Jesus) am
Jüngsten Tag öffnen kann. In
diesem Buch stehen die Geheimnisse Gottes, die dann der Menschheit
offenbart werden.
Dargestellt ist entweder ein verschlossenes Buch oder eine Schriftrolle mit
sieben Siegeln, dabei das Lamm. Meist befinden sich solche Abbildungen
auf dem Tabernakel, in dem der Leib Christi, die Hostie, aufbewahrt wird.