Christliche Ikonografie am Beispiel Tiroler Kirchen
© Anton Prock 2014

Maria als Schmerzensmutter (Mater dolorosa)

Als Maria das Jesuskind

in den Tempel bringt

(Szene der Darbringung

Jesu im Tempel), sagt

der alte Simeon zu

Maria: “Es wird ein

Schwert durch deine

Seele dringen” (Lk.

2,35). Dies ist ein

Hinweis auf die Schmerzen, die Maria durch die

Leidensgeschichte und den Tod ihres Sohnes

erfahren muss. Es handelt sich um die fünf bzw.

sieben Schmerzen: Weissagung des Simeon,

Flucht nach Ägypen, Suche nach dem

zwölfjährigen Jesus im Tempel, Kreuzweg, Kreuzigung,

Kreuzabnahme bzw. Beweinung (Pietà) und Grablegung.

Was ist dargestellt?

Maria erscheint weinend oder mit schmerzhaften Zügen, ihr

Herz ist durch ein Schwert oder durch fünf bzw. sieben

Schwerter durchbohrt. Die Schwerter können auch um Maria

angeordnet sein. Verzweiflung zeigt sich auch in ihrer

Handhaltung. Es handelt sich dabei um ein Andachtsbild, das

zum Gebet, zur Meditation und zur Versenkung in die

Schmerzen einer Mutter animieren soll, die um ihren toten

Sohn trauert.